29.11.2022 | 1 Bild

Pflanzen, Erden, Bakterien und Pilze

Naturwissenschafter_innen und Restaurator_innen als Co-Worker zeitgenössischer Kunstproduktion und Erhaltung
Špela Petrič: Phytoteratology, 2016, Installation (Detail) © Art Laboratory Berlin, 2020, Foto: Tim Deussen

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Zeitgenössische Kunstschaffende setzen zunehmend organischen Materialien wie Pflanzen, Erden, Bakterien und Pilze in ihren Arbeiten ein. Für die Konzeption, Realisierung und Betreuung werden Naturwissenschafter_innen und Restaurator_innen zu Co-Worker der künstlerischen Projekte. Im Rahmen der Tagung am 16. Dezember an der Akademie der bildenden Künste Wien beschäftigen sich Fachleute beider Disziplinen mit Fragen der Pflege der Objekte, der Stellung der Museen und reflektieren kritisch Aspekte des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit.

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Zeitgenössische Kunstschaffende setzen zunehmend organischen Materialien wie Pflanzen, Erden, Bakterien und PIlze in ihren Arbeiten ein. Für die Konzeption, Realisierung und Betreuung werden Naturwissenschafter_innen und Restaurator_innen zu Co-Worker der künstlerischen Projekte. Im Rahmen der Tagung Preserving Liveliness. Zum Umgang mit prozessualen, organischen und lebendigen Materialien in der zeitgenössischen Kunst am 16. Dezember an der Akademie der bildenden Künste Wien beschäftigen sich Fachleute beider Disziplinen mit Fragen der Pflege der Objekte, der Stellung der Museen und reflektieren kritisch Aspekte des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit.

Preserving Liveliness
Zum Umgang mit prozessualen, organischen und lebendigen Materialien in der zeitgenössischen Kunst

16.12.2022, 9 – 18 h
Akademie der bildenden Künste Wien, Sitzungssaal/Erdgeschoss, Schillerplatz 3, 1010 Wien
Anmeldung nicht erforderlich, Teilnahme kostenlos
Alle aktuellen Programminformationen auf www.akbild.ac.at

Die Fragen danach wie wir mit lebendigen, prozessualen Materialien und künstlerischen Arbeiten umgehen, die Vergänglichkeit, Prozesse, Bewegung, Performativität und Fragilität thematisieren, beschäftigen die Konservierung-Restaurierung in den letzten Jahren zunehmend. Immer mehr. Künstler_innen arbeiten mit organischen Materialien. Pflanzen, Erden, Bakterien, PIlze werden zunehmend als künstlerisches Material eingesetzt. Für die Konzeption, Realisierung und Betreuung werden Naturwissenschafter_innen und Restaurator_innen zu Co-Worker der künstlerischen Projekte. Diese kollaborativen Aspekte, aber auch die museale Rezeption ephemerer und lebendiger Materialien und Arbeiten soll in dem Workshop mit Kolleg_innen und Studierenden aus den verschiedenen Fachbereichen diskutiert werden. Die Zusammenarbeit mit Naturwissenschafter_innen, Klimaforscher_innen, Schädlingsbeauftragten u.a. wird dringlich um den konservatorischen Fragen gerecht zu werden wie die künstlerischen Arbeiten ausgestellt, rezipiert, im Sammlungskontext dokumentiert und erhalten werden können. Die mimeographische Pflege der Objekte, sowie die Stellung des Museums soll im Hinblick auf die Klimadiskussion und Nachhaltigkeit kritisch reflektiert werden. Konfrontiert mit den Herausforderungen, die Kunstwerke aus organischen Materialien und biologischen Prozessen für die Produktion und Erhaltung aber auch für den Umgang mit möglichen Gesundheitsrisiken beim Umgang mit biologischem Material bedeuten, ist die Kooperation mit den beteiligten Spezialisten unerlässlich.

Programm

9:30 Uhr
Begrüßung: Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien
Einführung: Carolin Bohlmann, Institutsleitung Konservierung-Restaurierung und Katja Sterflinger, Institutsleitung Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst

10:00 Keynote:
Regine Rapp, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Art Laboratory Berlin
Living Matter in Time and Space. Über Zeit-Raum-Konzepte und Materialästhetik lebender Kunst

11:00
Coline Ardouin, Restauratorin, Bern
Caring for living plants in the museum – An ecosophical perspective

11:30 Kaffeepause

12:00
Margit Laimer, Pflanzenbiotechnologin und Pflanzenvirologin, Universität für Bodenkultur Wien
Coproduktion von Kunstwerken und Darstellung wissenschaftlicher Inhalte

12.30
Franziska Weinberger, Kunsthistorikerin, Wien
Grow =  konfus & anspruchsvoll. Zur Arbeit von Lois Weinberger

13.00 Mittagspause

14.00
Tina Hierl, Restauratorin, Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien
Pflanzen im mumok – aus dem Alltag einer Restaurator_in

14:30
Anne Biber, Restauratorin, Museum für angewandte Kunst, Wien
Ein Wald im Museum

15:00
Pascale Querner, Entomologe, Naturhistorisches Museum, Wien
Schädlinge an lebenden Pflanzen und modernen Kunstobjekten in Museen

15:30 Kaffeepause

16:00
Katja Sterflinger, Mikrobiologin, Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien
The good, the bad, and the ugly: can we win against the molds?

16:30
Ina Jessen, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Dieter Roth Museum Hamburg
Das Schimmelmuseum (1991-2004) von Dieter Roth
Kulminationspunkt materialspezifischer Prozesse in architektonischer und werkimmanenter Transformation

17.00
Abschlussdiskussion

Der Workshop ist eine Kooperation des Instituts für Konservierung-Restaurierung (Fachbereich Moderne und zeitgenössische Kunst) und des Instituts für Naturwissenschaft und Technologie in der Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Über die Akademie der bildenden Künste Wien
Die Akademie der bildenden Künste Wien zählt zu den renommiertesten und einflussreichsten Kunstuniversitäten der Welt. Sie ist fest im Gefüge der regionalen und internationalen Kulturlandschaft sowie in der Stadtgesellschaft etabliert und kann auf eine über 330-jährige Geschichte zurückblicken. Zu ihrem internationalen Renommee tragen ebenso die verschiedenen Institute mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten wie auch die herausragenden Kunstsammlungen bei.

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Špela Petrič: Phytoteratology, 2016, Installation (Detail)
2 126 x 1 417 © Art Laboratory Berlin, 2020, Foto: Tim Deussen