23.09.2022 | 1 Bild

Klima Aktion Oktober

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Unter dem Titel Klima Aktion Oktober bezieht die Akademie der bildenden Künste Wien Stellung zu Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes. Als zukunftsgerichtete Ausbildungsstätte kommt sie damit ihrer Rolle als Trägerin sozialer Transformation und als Ort des Experimentierens nach, richtet sich aber gleichzeitig auch an alle Mitarbeiter_innen, Lehrenden und Studierenden des Hauses. Sie werden im Monat Oktober Wege der Ressourcenschonung und der Erweiterung des ökologischen Bewusstseins im Arbeitsalltag austesten. Die Öffentlichkeit ist am 19. Oktober zwischen 10 und 20 Uhr zum Aktionstag mit Diskussionen, Kunst im öffentlichen Raum, Workshops und Vorträgen eingeladen. 



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Unter dem Titel Klima Aktion Oktober bezieht die Akademie der bildenden Künste Wien Stellung zu Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes. Als zukunftsgerichtete Ausbildungsstätte kommt sie damit ihrer Rolle als Trägerin sozialer Transformation und als Ort des Experimentierens nach, richtet sich aber gleichzeitig auch an alle Mitarbeiter_innen, Lehrenden und Studierenden des Hauses. Sie werden im Monat Oktober Wege der Ressourcenschonung und der Erweiterung des ökologischen Bewusstseins im Arbeitsalltag austesten. Die Öffentlichkeit ist am 19. Oktober zwischen 10 und 20 Uhr zum Aktionstag mit Diskussionen, Kunst im öffentlichen Raum, Workshops und Vorträgen eingeladen.

Die Akademie startet den Selbstversuch
Der Monat Oktober gilt als Ausgangspunkt für eine umfassenden internen Prozess und ein gemeinsames Nach- und Umdenken im täglichen Arbeitsalltag an der Akademie der bildenden Künste Wien. Schwerpunkte liegen dabei auf der umfassenden Reduktion und Wiederverwertung von Materialressourcen, der Minderung von Emissionen im Bereich Mobilität, der Emissionsvermeidung in der alltäglichen Kommunikation im Sinne von Datenströmen und Papierverbrauch sowie in der Intensivierung des Wissenstransfers im Bereich der nachhaltigen künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit. Darüber hinaus wird die Begrünung im Innen- und Außenraum erweitert, es werden die Regel- und Steuerzyklen zur Senkung des Energieverbrauchs optimiert und die  Möglichkeiten ausgelotet, um in der Mensa der Akademie eine klimaverträglichere Verköstigung anzubieten. Die so erlangten Erkenntnisse werden bis Ende des Jahres evaluiert und diskutiert und im besten Fall in den künftigen Arbeitsalltag integriert.
„Die Fragen, die wir uns akademieintern stellen, betreffen unmittelbar unser Selbstverständnis als zeitgenössische Kunstakademie“, erklärt Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihmzufolge haben „Abstraktion, Reduktion und Minimalismus in der Suche nach gestalterischen Grundprinzipien eine lange Geschichte“. So war die Bemühung um eine Überführung von Kunst in die Lebenspraxis ein wesentlicher Aspekt der künstlerischen Avantgarden. „Die unmittelbare Bedrohung durch die Klimakatastrophe verleiht beidem, der Figur der Reduktion sowie deren Überführung in den gelebten Alltag, eine neue Drastik – insbesondere für eine Institution, die ihrer zentralen Bestimmung nach darauf gerichtet ist, künftigen Generationen eine qualifizierte Zukunft zu eröffnen und diese auch aktiv mitzugestalten,“ so Hartle weiter.


Aktionstag am 19. Oktober am Schillerplatz
Das detaillierte Programm

Der öffentliche Aktionstag am 19. Oktober zwischen 10 und 20 Uhr soll einen gemeinsamen Lern- und Gestaltungsprozess zum Thema Nachhaltigkeit anstoßen und vertiefen. Mit Gästen wie den Künstler_innen Katrin Hornek und Oliver Ressler, dem Politikwissenschafter Alexander Behr (Universität Wien), der Kommunal- und Regionalentwicklungsexpertin Nina Svanda (TU Wien) und der Architektin Lisa Schmidt-Colinet (Akademie der bildenden Künste Wien) wird die Frage aufgeworfen, ob Kunst über das bloß Symbolische hinauswirken und reale gesellschaftliche Veränderungen anstoßen kann. Auch über die Notwendigkeit außerparlamentarischen Handelns, die Klimamigration, die Grenzen und Möglichkeiten einer Energiewende und der Inbesitznahme öffentlicher Räume wird diskutiert. Mit Maria Christine Holter von Artists for Future und Elisabeth Feinig von Museums for Future spricht die ÖH der Akademie über die Auswirkungen der Klimakrise in Hinblick auf Fragen zur aktuellen Kunstproduktion und lädt zu Workshops im Garten der Secession, während vor dem Akademiegebäude im Rahmen eines kollektiv gestalteten Gemäldes – „The bigger picture“ – Überlegungen zu zivilem Ungehorsam und alternativen Formen der Aneignung von öffentlichen Räumen angestoßen werden. Auch in den Ausstellungsräumen der Akademie am Schillerplatz wird die Nachhaltigkeit in Bezug auf Ausstellungsproduktion mit den Kurator_innen Fanny Hauser und Mirela Baciak sowie Elke Krasny und Ewa Chomicka im Rahmen eines Panels in der Exhibit Galerie thematisiert. Zudem eröffnet im angrenzenden Exhibit Studio – dem von Studierenden betriebenen Ausstellungsraum am Schillerplatz – die Ausstellung What’s another word for holding together.

“Die Ausstellungsarchitektur im Exhibit Studio besteht aus wiederverwerteten Ausstellungsdisplays. Dieser Ansatz ist ein gutes Beispiel für nachhaltiges Denken auch in der Ausstellungsproduktion das über kurz oder lang in allen Ausstellungshäusern und Museen diskutiert und umgesetzt werden muss. Es ist uns hier an der Akademie ein Anliegen dieses Thema mit unseren Studierenden und dem Lehrkörper weiter zu vertiefen und dazu bietet der Schwerpunkt Klima Aktion Oktober und die dadurch angestoßenen Diskussionen eine gute Ausgangsbasis“, so Ingeborg Erhart, Vizerektorin für Kunst und Lehre, die betont, dass „Nachhaltigkeit im Sinne des Klimaschutzes, aber auch im Sinne guter Arbeitsbedingungen essentiell im Bereich der Lehre und der Ausstellungspraxis“ ist.


Programmhöhepunkte am Schillerplatz

14 h Eröffnung
Rektor Johan F. Hartle, Vizerektorin Ingeborg Erhart und Vizerektor Werner Skvara zu „Klima Aktion Oktober“ und der Nachhaltigkeitspolitik an der Akademie der bildenden Künste Wien

14:30 h Paneldiskussion, Schillerplatz
Mob.Mobility
Zu Fragen der Klimamigration, den Grenzen und Möglichkeiten einer Energiewende bzw. der Inbesitznahme öffentlicher Räume sprechen der Politikwissenschafter Alexander Behr (Universität Wien) mit der Kommunal- und Regionalentwicklungsexpertin Nina Svanda (TU Wien) und der Architektin Lisa Schmidt-Colinet (Akademie der bildenden Künste Wien). Moderation: Jens Kastner, Sozialwissenschafter, Akademie der bildenden Künste Wien

16 h Paneldiskussion, Schillerplatz
Wie beeinflusst die Klimakrise Kunst und Kunstproduktion?
Diskussion der ÖH.Akbild mit Gästen von Artists for Future, Museums for Future und Künstler_innen über die Auswirkungen der Klimakrise in Hinblick auf Fragen zur aktuellen Kunstproduktion

17 h Diskussionsrunde, Exhibit Galerie, Schillerplatz
Ecologically Responsible Exhibition-Making
Hinterfragt wird, wie Bedingungen und Produktionsmittel unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit im Bereich Ausstellungstätigkeit geändert und bewusst gemacht werden können. Es sprechen Ewa Chomicka, Christopher J. Garthe und Elke Krasny. Konzept und Moderation: Mirela Baciak und Fanny Hauser.

18 h
Finissage The Bigger Picture
Wir feiern die kollektive Kreidezeichnung am Schillerplatz vor dem Akademie-Gebäude gestaltet von Studierenden und Lehrenden der Fachbereiche Grafik und druckgrafische Techniken und Zeichnen.

18:15 h Akademie Aula, Schillerplatz
Wider den fossilen Kapitalismus! Mit Kunst Awareness schaffen und aktivistisch agieren
Vorträge mit anschließender Diskussion
Im abschließenden Panel zu Fragen von Kunst, Klima und Aktivismus diskutieren die Künstlerin Katrin Hornek und der Künstler Oliver Ressler mit Vizerektorin Ingeborg Erhart und den Teilnehmer_innen des Aktionstages Perspektiven zeitgenössischer künstlerischer Interventionen zur Klimakrise. Ausgangspunkte sind die Arbeiten der beiden Künstler_innen, um eine Diskussion über die Frage der Wirkmächtigkeit von künstlerischen Protestformen im Lichte gesellschaftlicher Gesamttendenzen zu führen. Wie stark können künstlerisches Aufzeigen von Missständen und Aktionen über das bloß Symbolische hinauswirken und reale gesellschaftliche Veränderungen anstoßen? Kann mit künstlerischen Strategien gegen den fossilen Kapitalismus angekämpft werden?

Das gesamte Programm auf: http://www.akbild.ac.at/aktionstag

Über die Akademie der bildenden Künste Wien
Die Akademie der bildenden Künste Wien zählt zu den renommiertesten und einflussreichsten Kunstuniversitäten der Welt. Sie ist fest im Gefüge der regionalen und internationalen Kulturlandschaft sowie in der Stadtgesellschaft etabliert und kann auf eine über 330-jährige Geschichte zurückblicken. Zu ihrem internationalen Renommee tragen ebenso die verschiedenen Institute mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten wie auch die herausragenden Kunstsammlungen bei.