05.04.2024 | 5 Bilder

Ballonhalle im Arsenal wird neuer Standort für Akademie der bildenden Künste Wien

Bundesimmobiliengesellschaft adaptiert denkmalgeschütztes Militärgebäude zu modernem und klimafreundlichem Kunstunistandort – Architekturwettbewerb entschieden
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Die Ballonhalle im Wiener Arsenal wurde 1916 als Teil der militärischen Infrastruktur errichtet. Architektonisch ist das denkmalgeschützte Gebäude mit dem charakteristischen Tonnendach und Sichtziegelmauerwerk schon in der Moderne verortet. Jetzt adaptiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Ballonhalle und macht daraus einen neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien. Baubeginn ist Ende 2025, ab dem Wintersemester 2027 werden das Institut für Restaurierung und Konservierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 50,1 Mio. Euro brutto, die Nettoraumfläche rund 6.000 m².

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Die Ballonhalle im Wiener Arsenal wurde 1916 als Teil der militärischen Infrastruktur errichtet. Architektonisch ist das denkmalgeschützte Gebäude mit dem charakteristischen Tonnendach und Sichtziegelmauerwerk schon in der Moderne verortet.

Jetzt adaptiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Ballonhalle und macht daraus einen neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien. Baubeginn ist Ende 2025, ab dem Wintersemester 2027 werden das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 50,1 Mio. Euro brutto, die Nettoraumfläche rund 6.000 m². Nach Abschluss des EU-weiten offenen Architekturwettbewerbs präsentierten das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die BIG und die Akademie der bildenden Künste Wien nun das Siegerprojekt.

Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung: "Als Bund setzen wir konsequent auf die Stärkung und den Ausbau unserer universitären Infrastruktur und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung unseres Wissenschaftsstandorts. Mit der Investition von über 50 Mio. Euro ermöglichen wir nun die Realisierung eines weiteren neuen Zentrums am Arsenal für zwei Institute der Akademie der bildenden Künste – ein bedeutendes Bauprojekt, das nicht zuletzt unsere Position in Bildung, Wissenschaft und Forschung nachhaltig stärken und voranbringen wird."

Hans-Peter Weiss, CEO der BIG: "In der historischen Substanz der ehemals militärisch genutzten Ballonhalle und einem modernen Zubau werden Werkstätten, Labore und Veranstaltungsräume für die Akademie der bildenden Künste Wien untergebracht. Gleichzeitig werden die sehr hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG erfüllt und attraktive Grünräume geschaffen. Die Nutzung von Bestandsgebäuden schont wertvolle Ressourcen, verhindert neue Bodenversiegelung und ist gelebter Klimaschutz."

Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien: "Am Standort Ballonhalle entstehen für das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst deutlich verbesserte Arbeits- und Kooperationsbedingungen. Durch die Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturinstitutionen wird sich die international vernetzte und profilierte Arbeit unserer Expertinnen und Experten weiter entfalten. Der neue Standort setzt zugleich einen markanten städtebaulichen Akzent am Eingang zum Arsenal, wie auch einen wichtigen inhaltlichen Akzent im Beitrag der Akademie der bildenden Künste Wien zum Erhalt des kulturellen Erbes am Kulturstandort Österreich."

Der neue Standort der Akademie der bildenden Künste Wien bietet in den Ateliers, Labors, Veranstaltungs- und Seminarräumen künftig den Studierenden der Restaurierung und Konservierung, sowie allen Hörer_innen der naturwissenschaftlichen Bildungsangebote der Universität ausreichend Platz für Lehre, Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Die Institute werden bei ihrer Arbeit am neuen Standort zudem auch mit der neuesten Technik ausgestattet sein.

Einstimmige Entscheidung für Schenker Salvi Weber Architektinnen ZT GmbH

Im ausgewählten Entwurf von Schenker Salvi Weber Architektinnen spiegeln sich die inhaltlichen Schwerpunkte der Institute wider, die ab 2027 ihre Arbeit zur Umsetzung moderner Strategien im Umgang mit und zum Erhalt von Kulturgut aufnehmen. Die Ballonhalle wird zu einem klar lesbaren Akzent am Eingang des Arsenals, der Baumbestand bleibt soweit wie möglich erhalten und auf die Handhabung der oft sehr fragilen und kunsthistorisch bedeutenden Kunstwerke und Kulturgüter, die künftig in der Ballonhalle untersucht und restauriert werden, wird besondere Rücksicht genommen.

Der Entwurf von Schenker Salvi Weber Architektinnen setzt in den 15 Meter hohen Luftraum der Ballonhalle als ersten Stock eine Art Box auf Stelzen, in der die Seminarräume für die Lehre der Institute untergebracht werden. Das charakteristische Tonnendach und die Außenwände mit hohen Fenstern bleiben mit dieser architektonischen Lösung sichtbar, der weitläufige Raumeindruck der Ballonhalle bleibt erlebbar. In der Ballonhalle werden sich außerdem die Bibliothek und die öffentlichen Veranstaltungsflächen befinden.

Der moderne, weithin sichtbare Zubau besteht aus einer eingeschoßigen Halle für die Werkstätten und Ateliers und einem fünfgeschoßigen Kopfbau als Büro- und Laborgebäude. Der Zubau setzt typische Elemente der Industriearchitektur fort und führt sie in die Gegenwart. Das für Fabriksbauten typische Sheddach (Sägezahndach) der Halle ermöglicht eine gute Ausleuchtung der tiefen Räume mit natürlichem Lichteinfall aus Norden. Das nach Süden ausgerichtete Dach wird als PV-Anlage zur Energiegewinnung genutzt. Der turmartige Kopfbau mit hinterlüfteter Metallfassade verbindet den Zubau mit dem Bestand und überschwebt Teile der Ballonhalle, mit der er über eine Fuge verbunden ist.

Die Wettbewerbsjury begründet ihre Entscheidung für den Entwurf von Schenker Salvi Weber Architekten wie folgt: "Insgesamt handelt es sich um einen sehr überzeugenden Entwurf, der städtebauliche, architektonische, funktionale und ökologische Kriterien synthetisch zusammenführt und dabei einen gelungenen Dialog zwischen Bestands- und Neubau inszeniert."

Richard Schöberl leitet den Unternehmensbereich Universitäten in der BIG: "Die Freiraumgestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil des Siegerentwurfs. Ein naturnaher Grünkorridor mit Baumallee dient als Puffer Richtung Tangente. Zusätzlich werden neue Bäume und Sträucher gepflanzt, was für ein gutes Mikroklima sorgt und gleichzeitig die Außenräume strukturiert. Teilweise können wir sogar Flächen entsiegeln."

Für die Adaptierung der Ballonhalle und für die Neubauteile wird der klimaaktiv Gold-Standard angestrebt. Geothermie wird zum Heizen und zum Kühlen genutzt, aktivierte Betondecken sichern ein konstantes Raumklima, für die Sommermonate wird so keine aktive Kühlung notwendig sein.

Die Bauweise des Zubaus ist kompakt, die Gebäudehülle ist hochwärmegedämmt, es gibt keine unnötig großen Glasflächen, was im Betrieb Energie sparen wird. Der Zubau ist mit einem klaren Grundriss und reversiblen Wänden in Leichtbauweise anpassungsfähig und kann für künftige Nutzungen leicht adaptiert werden. Es kommen Materialien mit niedrigen Emissionswerten zum Einsatz und die Materialien werden so gewählt und verbaut, dass sie nach dem Lebenszyklusende der Gebäude demontiert und wiederverwendet werden können. Damit werden Gebäude zu Rohstoffdepots für künftige Generationen.

Thomas Weber und Michael Salvi, Schenker Salvi Weber Architektinnen: "Mit der Komposition aus bestehender Ballonhalle und der Verknüpfung mit dem industriell anmutenden Kopfbau entsteht ein städtebaulich markantes Ensemble. Der Akzent schafft eine neue zeichenhafte Identität für den neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien. Die Funktionen werden auf einfache Weise einerseits horizontal in der Fläche, andererseits vertikal im Turm ideal verortet. Präzise gesetzte Treppen an der Schnittstelle von Alt zu Neu schaffen Orientierung und kurze Wegeverbindungen."

Die Institute am neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien

Institut für Konservierung und Restaurierung (IKR)
Zentrale Aufgabe des Instituts für Konservierung und Restaurierung (IKR) ist die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die dazu befähigen, Kulturgüter in angemessener Weise langfristig in ihrer kulturellen Bedeutung zu erhalten. Aufgrund der komplexen Aufgabenstellung agiert das IKR daher an der Schnittstelle unterschiedlicher wissenschaftlicher und künstlerischer Disziplinen. Die Ausbildung zeichnet sich durch die Verschränkung von reflexiv-theoretischer und forschender Praxis aus und vermittelt den Studierenden einen wissenschaftlichen Zugang zur Bewertung materieller und immaterieller Aspekte von Kulturgut mit dem Ziel, selbstständig agierende und verantwortungsbewusste Konservator_innen und Restaurator_innen im Rahmen der ethischen Codes des Berufsfeldes (E.C.C.O. Competences) auszubilden. Das Studium am IKR bietet eine Spezialisierung für verschiedene Schwerpunkte an: Gemälde/gefasste Skulptur; Papier/Buch; Wandmalerei/Architekturoberflächen; Objekt – Schwerpunkt Holz/Historische Musikinstrumente in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum; Konservierung und Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst/Medienkunstrestaurierung. Institutsleitung: Carolin Bohlmann

Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst (INTK)
Das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst (INTK) ist für die theoretische und praxisorientierte Wissensvermittlung in den Fachbereichen Materialkunde und Farbenchemie, Farben- und Wahrnehmungslehre, Dokumentation von kunst- und kulturgeschichtlichen Objekten, Materialanalyse und Beständigkeit von Materialien in der Kunst und Mikrobiologie in der Kunst verantwortlich. Diplom- oder Dissertationsarbeiten am INTK umfassen die materialwissenschaftliche Analytik sowohl von Kunstwerken wie auch von Architekturoberflächen und Innenräumen insbesondere im Umfeld der Baudenkmalpflege. Studierende werden damit auf die technisch-naturwissenschaftlichen Anforderungen im Arbeitsumfeld von Museen und Sammlungen, sowie der Denkmalpflege und Konservierung-Restaurierung vorbereitet. Schwerpunkte der Forschungstätigkeiten sind: Alterungsprozesse von Materialien bzw. Kombinationen wie synthetischer organischer Materialien in der modernen und zeitgenössischen Kunst, asiatische Lacke, Gemälde oder mittelalterliche Handschriften, Biopatina und Materialität von Oberflächen, Materialanalyse und computergestützte Auswertungsstrategien, mikrobiologische Fingerprints in der Kunst und am Material. Institutsleitung: Katja Sterflinger

 

Bildmaterial

Visualisierungen:

Ballonhalle Blick 01 © Expressiv

Ballonhalle Blick 02 © Expressiv

Modell in Ballonhalle © Matthias Pabst

Hinweis: Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung bei Berichterstattung über den Architekturwettbewerb und Erwähnung der Bundesimmobiliengesellschaft und der Akademie der bildenden Künste Wien.

Über die Akademie der bildenden Künste Wien
Die Akademie der bildenden Künste Wien zählt zu den renommiertesten und einflussreichsten Kunstuniversitäten der Welt. Sie ist fest im Gefüge der regionalen und internationalen Kulturlandschaft sowie in der Stadtgesellschaft etabliert und kann auf eine über 330-jährige Geschichte zurückblicken. Zu ihrem internationalen Renommee tragen ebenso die verschiedenen Institute mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten wie auch die herausragenden Kunstsammlungen bei.

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Architekturmodell in der Ballonhalle - Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zum neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien
2 160 x 3 840 © Akademie der bildenden Künste Wien
Ballonhalle - Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zum neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien
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Architekturmodell in der Ballonhalle - Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zum neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien
2 000 x 2 000 © Matthias Pabst
Ballonhalle - Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zum neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien
2 125 x 1 700 © © Expressiv
Ballonhalle - Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zum neuen Standort der Akademie der bildenden Künste Wien
3 508 x 2 480 © Akademie der bildenden Künste Wien

Kontakt

Emilie Brandl, Bundesimmobiliengesellschaft
Mag. Emilie Brandl
Corporate Communications
Unternehmensstrategie & Kommunikation
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
1020 Wien, Trabrennstraße 2c
T +43 5 0244 - 1130
M +43 664 807 45 11 30
emilie.brandl@big.at
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