16.03.2022 | 3 Bilder

Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2022: Anca Benera

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Den mit 5.000 Euro dotierten Birgit-Jürgenssen-Preis 2022 erhält die Künstlerin Anca Benera. Die Fachjury zeichnet eine Künstlerin aus, deren Projekte drängende Fragen der Zeit bearbeiten, durch Vielschichtigkeit und Multidisziplinarität beeindrucken und sich in unterschiedlichen Medien, Materialien und Formaten einschließlich Installation, Video und Performance manifestieren. Anca Beneras Arbeit ist forschungsorientiert. Die Beziehung zwischen Geschichte und Umwelt, Klima und Ökologie sowie die Hinterfragung der Politik der Ressourcen stehen im Mittelpunkt ihrer oft über mehrere Jahre verfolgten Projekte, die sie seit 2011 zumeist gemeinsam mit Arnold Estefan entwickelt.

Die Preisverleihung und Präsentation der ausgezeichneten Arbeit sowie ein Künstlerinnengespräch finden am 5. April 2022 um 18 Uhr in der Aula der Akademie der bildenden Künste Wien am Schillerplatz statt.

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Den mit 5.000 Euro dotierten Birgit-Jürgenssen-Preis 2022 erhält die Künstlerin Anca Benera. Die Fachjury zeichnet eine Künstlerin aus, deren Projekte drängende Fragen der Zeit bearbeiten, durch Vielschichtigkeit und Multidisziplinarität beeindrucken und sich in unterschiedlichen Medien, Materialien und Formaten einschließlich Installation, Video und Performance manifestieren. Anca Beneras Arbeit ist forschungsorientiert. Die Beziehung zwischen Geschichte und Umwelt, Klima und Ökologie sowie die Hinterfragung der Politik der Ressourcen stehen im Mittelpunkt ihrer oft über mehrere Jahre verfolgten Projekte, die sie seit 2011 zumeist gemeinsam mit Arnold Estefan entwickelt.

Preisverleihung, Künstlerinnengespräch und Werkpräsentation: 5.4.2022, 18 Uhr
Ort: Akademie der bildenden Künste Wien, Aula, Schillerplatz 3, 1010 Wien

Der Birgit Jürgenssen Preis wird seit 2004 jährlich im Gedenken an die ehemals an der Akademie lehrende Künstlerin Birgit Jürgenssen verliehen. Die Auszeichnung wird in Kooperation mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und der Galerie Hubert Winter an eine_n Studierende_n der Akademie der bildenden Künste Wien für Arbeiten in den Bereichen Video- oder (digitale) Medienkunst, Zeichnung, künstlerische Fotografie, Skulptur, aber auch Malerei vergeben.

Dazu Kunst-und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer: „Ich freue mich sehr, in diesem Jahr mit Anca Benera einer Künstlerin zum Birgit Jürgenssen-Preis gratulieren zu dürfen, die sich in ihrer Arbeit mit besonders aktuellen Themen der Gegenwart auseinandersetzt. Mit ihren Fragen nach dem Umgang mit unser aller ökologischer Ressourcen und deren Schutz, aber auch nach der gemeinschaftlichen Nutzung des öffentlichen Raumes regt sie an, uns damit zu konfrontieren aber auch dazu zu positionieren. Anca Benera steht damit stellvertretend für eine junge Künstlerinnen- und Künstlergeneration, die nicht nur durch exzellente wissenschaftliche Recherche, sondern besonders auch durch die klare und wichtige gesellschaftspolitische Botschaft überzeugt.“

Vizerektorin Ingeborg Erhart, zuständig für Kunst und Lehre an der Akademie der bildenden Künste Wien, ergänzt: “Gerade im heurigen Jahr, in dem die Akdemie das Thema „Nachhaltigkeit“ zu ihrem Schwerpunkt gemacht hat, scheint uns die Arbeit von Anca Benera besonders aktuell. Wir merken tagtäglich, dass ökologische Fragen, damit verbundene Themen der Klimaerwärmung, der Pandemie oder der finanziellen Krisen, und nun leider auch der humanitären Katastrophe des Kriegs, den Fokus in der Arbeit unserer Studierenden stark auf Fragen nach dem Zusammenleben von Menschen in einer Zeit der gesellschaftlichen Umbrüche legen. Ich gratuliere der Absolventin sehr herzlich zu der verdienten Auszeichnung!“

Blue Ground, 2021 – ongoing
Über die ausgezeichnete Arbeit von Anca Beran – die Jurybegründung
Die Arbeiten der Preisträgerin überzeugen sowohl durch fundierte wissenschaftliche Recherche, als auch durch gelungene installative Settings, die an reale Abbauszenarien und Schürfungen erinnern, während sie auf poetische Weise auf abstraktere Anliegen wie gemeinschaftliche Nutzung des öffentlichen Raums, den Schutz der Ressourcen und das ökologische Gleichgewicht anspielen und so auch subtiles aktivistisches Potenzial in sich tragen. In einer ihrer jüngsten Arbeiten, der Videoinstallation Blue Ground, 2021 – ongoing, nimmt Anca Benera eine dekoloniale Perspektive ein, indem sie Zusammenhänge zwischen dem Raubbau an der namibischen Landschaft durch Diamantenförderung und dem Schiffsbau in Rumänien herstellt. Der Diamant wird in dem Film zum Symbol der Grenze zwischen menschlichen und technologischen Beziehungen zur Landschaft. Die Künstlerin untersucht die verborgenen Muster hinter historischen, sozialen und geopolitischen Erzählungen und schafft mit ihren Werken ausgezeichnete forschungsgeleitete Kunst, die die Betrachter_innen in ihren Bann zieht und zur Reflexion einlädt. Ihr Ausgangspunkt, ihre eigenständige Sichtweise, ihr durchgängiger künstlerischer Stil, ihre klare Position, aber auch die Neuverhandlung künstlerischer Praxis machen sie zu einer überzeugenden Preisträgerin, einer Künstlerin, deren zukünftiges Oeuvre Spannendes erwarten lässt.

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Bilder (3)

Anca Benera - Birgit Jürgenssen Preisträgerin 2022
1 488 x 2 240 © Anca Benera
Birgit Jürgenssen Preis 2022
3 860 x 1 080 © Anca Beran & Arnold Estefan
Birgit Jürgenssen Preis 2022
5 000 x 3 337 © Foto: Frank Kleinbach