20 Jahre Birgit-Jürgenssen-Preis: Künstlerische Nachwuchsförderung im Namen einer ganz Großen Am 19. April um 18 Uhr findet in der Aula des historischen Akademiegebäudes am Schillerplatz zum 20. Mal die Verleihung des Birgit-Jürgenssen-Preis statt. Am selben Abend wir eine anlässlich des Jubiläums entstandene Publikation vorgestellt.   Im Rahmen der Kooperation des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der Akademie der bildenden Künste Wien und der Galerie Hubert Winter wird seit dem frühen Tod der österreichischen Künstlerin und Akademie-Professorin jährlich ein_e Studierende_r mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Die prämierten Arbeiten kommen dabei aus den Bereichen Video- oder (digitale) Medienkunst, Zeichnung, künstlerische Fotografie, Skulptur, aber auch Malerei.  Der Birgit-Jürgenssen-Preis spannt bis heute den Bogen zwischen der Vergangenheit – der Arbeit dieser hervorragenden Künstlerin – und der Zukunft, die auf die damit ausgezeichneten jungen Menschen wartet. Die Künstlerin ist damit weit mehr als nur Namensgeberin dieses Preises: Mit ihm wird über die Qualität ihrer eigenen künstlerischen Arbeit hinaus insbesondere ihr Engagement zur Förderung und Inklusion junger Künstlerinnen und Künstler in der Kunstwelt in Erinnerung gerufen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Seit seiner Gründung hat der Birgit-Jürgenssen-Preis an Bedeutung und Ausstrahlungskraft gewonnen. Seit nunmehr 20 Jahren unterstützt er ganz konkret junge Talente auf ihrem künstlerischen Weg. Alle diese Preisträgerinnen und Preisträger spiegeln eine aktive, junge, vielschichtige und engagierte Kunstszene wider. "Seit zwei Jahrzehnten zeichnet die Akademie der bildenden Künste Wien mit dem Birgit-Jürgenssen-Preis jedes Jahr herausragende künstlerische Arbeiten von Studierenden aus. Die langjährige und fruchtbare Kooperation mit dem BMKÖS und der Galerie Winter hat uns ermöglicht, das Talent junger Kunstschaffender zu würdigen und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Der erfolgreiche Werdegang der bisherigen Preisträger_innen zeichnet den Birgit-Jürgenssen-Preis als Anschub für künstlerische Karrieren aus", zeigt sich Ingeborg Erhart, Vizerektorin der Akademie der bildenden Künste Wien, zufrieden und gratuliert zum 20. Jubiläum allen bisherigen Preisträger_innen "zu ihrer verdienten Auszeichnung". Sammelband zu den Preisträger_innen 2014 - 2023 Nach dem ersten Sammelband zu den Birgit-Jürgenssen-Preisträger_innen der Jahre 2003 – 2013 erscheint nun die Zusammenschau der Preisträger_innen der Jahre 2014 bis 2023. Neben Vorworten von Staatssekretärin Andrea Mayer, Vizerektorin Ingeborg Erhart und Jurymitglied Peter Noever finden sich eine Reihe von Kurztexten ausgewählter internationaler Autor_innen zu den Arbeiten der jeweiligen Preisträger_innen, von Jennifer Mattes im Jahr 2014 bis zu Hanna Kučera, der Preisträgerin des Jahres 2023. "Die Publikation zum 20-jährigen Bestehen ist eine Zusammenschau der Preisträger_innen der Jahre 2014 bis 2023. Die ausgewählten Arbeiten der Künstler_innen, die in diesem bedeutenden Sammelband vereint sind, überzeugen durch ihre sowohl inhaltliche als auch die Wahl der Medien variierende Experimentierfreude, Interdisziplinarität und ihren kritischen Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Themen", so Vizerektorin Ingeborg Erhart zur aktuellen Publikation. Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2023 Hanna Kučera für ihre Arbeit „How to fall in a professional way?, 2022“ “How to fall in a professional way?”, diese Frage stellt Hanna Kucera in der Performance "Pos. 16 Performig Professionality Act V Mobilities, 2022". Neben der Tatsache, dass die Künstlerin die Jury des Birgit-Jürgenssen-Preises 2023 dadurch für sich gewinnen konnte, dass sie Skulptur und Performance in einen überaus schlüssigen Zusammenhang zu bringen vermag und virtuos zwischen den Medien Zeichnung, Bildhauerei, performative Techniken und Szenografie vermittelt, überzeugte sie auch, weil sie sich als Künstlerin selbst zur Disposition stellt und – das wurde neben der Multimedialität und Interdisziplinarität als Parallele zum Œuvre von Birgit Jürgenssen wertgeschätzt – die eigene Position in Verbindung mit gesellschaftlicher Auseinandersetzung bringt. Präzise komponiert und inszeniert Hanna Kucera räumliche Settings, in denen menschliche und nichtmenschliche Materialien als gleichwertige Player existieren. Die Verfremdung von Alltagsgegenständen und Handlungsabläufen schärft den Blick auf die Realität. Zudem wohnt den Arbeiten auch nach performativen Interventionen narrative Qualität inne, die manchmal von spielerischer Freude zeugt und ironische Momente aufblitzen lässt. Wer denkt bei "Pos. 14 Structures Act | Peas of doubt, 2021", nicht an die Prinzessin auf der Erbse? Die Jurymitglieder 2023 Gabriele Edlbauer (Akademie der bildenden Künste Wien), Peter Noever (Noever Design Studio), Tina Teufel (Museum der Moderne Salzburg), Thomas Winkler (Akademie der bildenden Künste Wien), Marlies Wirth (MAK, Wien) Publikationen zum Birgit-Jürgenssen-Preis Birgit-Jürgenssen-Preis 2014-2023 Mit Vorworten von: Staatssekretärin Andrea Mayer, Ingeborg Erhart, Peter Noever Autor_innen: Leonie Huber, Maja & Reuben Fowkes, Ulya Soley, Anette Hofmann, Theodor Maier, Jennifer Teets, Jan Müller, Banu Karaca, Anna Meineke, Michelle Koch Preisträger_innen: Hanna Kučera (2023), Anca Benera (2022), Aykan Safoğlu (2021), Jannik Franzen (2020), Isabella Brunäcker (2019), Viltė Bražiūnaitė (2018), Johannes Gierlinger (2017), Cana Bilir-Meier (2016), Daniela Grabosch (2015), Jennifer Mattes (2014) Herausgegeben 2023 von Akademie der bildenden Künste Wien, ISBN 978-3-901031-36-6 Birgit-Jürgenssen Preis 2004-2013 Mit Vorworten von: Bundeministerin a.D. Claudia Schmied, Eva Blimlinger (Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien von 2011-2019) Autor_innen: Linda Klösel, Hedwig Saxenhuber, Felicitas Thun-Hohenstein Preisträger_innen: Antoinette Zwirchmayr (2013), Bernadette Anzengruber (2012), Toni Schmale (2011), Nathalie Koger (2010), Susanne Miggitsch (2009), Ulrike Köppinger (2008), Björn Kämmerer (2007), Andreas Duscha (2006), Marlene Haring (2005), Pirmin Blum (2004) Herausgegeben 2013, Akademie der bildenden Künste Wien, ISBN 978-3-901031-16-8