Sleepy Politics - Ausstellung in der Exhibit Galerie bis 21.5.2023 In der Exhibit Galerie, dem zeitgenössischen Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien am Schillerplatz, dreht sich ab 22.3.2023 in der Ausstellung Sleepy Politics. How to learn about conviviality and alternative life forms through sleep alles um die Vielschichtigkeit des Schlafens und des Schlafs: als schier nutzloser Kontrapunkt zum arbeitssamen Körper in der neoliberalen Ideologie bis hin zum Ausdruck spürbarer Fürsorge. Die Ausstellung, Künstler_innengespräche und Kuratorinnenführungen sind kostenlos zu besuchen. Die Schlafforschung besagt, dass der Mensch ein Drittel seiner Lebenszeit schläft. Diese Aussage bekommt einen leicht negativen Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass im Kapitalismus Zeit eine begrenzte Ressource ist und die eigene Schlafphase immer weiter zurückgedrängt wird. Der schlafende Körper wird zum trägen Antagonisten und der sonst so arbeitstüchtige Körper erscheint meist schier nutzlos in der neoliberalen Ideologie. Die daraus resultierenden gesellschaftlichen, kollektiven Krankheitsbilder sind das Symptom einer ausgebrannten und erschöpften Welt. Die Ausstellung Sleepy Politics: How to learn about conviviality and alternative life forms through sleep begibt sich gemeinsam mit elf künstlerischen Positionen auf eine schläfrige Spurensuche nach Lebensweisen und solidarischen Formen des Miteinanders. In den Möglichkeitsräumen zwischen Schlaf, Gesellschaft und Natur ist für die Kuratorinnen Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann Sleepy Politics zugleich Schlaflied und Weckruf aus dem Tiefschlaf. Die Ausstellung bietet eine Plattform für künstlerische Positionen, die sich mit der Vielschichtigkeit der schlafenden Körper(-schaften) auseinandersetzen. Das menschliche Schlafbedürfnis ist von den sozialen und ökonomischen Zugängen des wachen Lebens abhängig. Daher stellt die Frage nach Schlaf zugleich die Frage nach Gerechtigkeit und danach, welche Kriterien für Wohlstand in einer Gesellschaft gelten. Schlafen ist für die Kuratorinnen von Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann eine Kommunikationsform der spürbaren Fürsorge, die sich aus den Methoden einer kollektiven Imagination, intimen Transformation und diversen Regeneration ergibt. Die kuratorische Praxis wird als ein liegender Akt mit horizontalem Blick verstanden, der die künstlerischen Positionen ineinander verwebt und nach Bündnissen sucht. Unterschiedliche Themen wie radical rest,restless sleep, colonialised sleep, interspecies sleep, repair and sleep, sleep deprivation, queering sleep, non-human sleep, politics of laziness, sleeping resistance oder sleep deprivation uvm. eröffnen durch künstlerische Auseinandersetzungen Denk- und Handlungsräume. Die künstlerischen Positionen machen die Ausstellung zu einem Ort, an dem sich Schlaf und Wachsein, Ruhe und Bewegung, traumhafte Abwesenheit und ständige Verfügbarkeit begegnen. Schlaf wird als ein Schauplatz politischer Verhältnisse und einer Praxis des Widerstands verhandelt. Es entsteht ein Raum, in dem Fragen nach der emanzipatorischen Gestaltung des Zusammenlebens unter den Bedingungen sozialer, ökologischer und politischer Krisen gestellt werden. Exhibit Galerie: 22.3.–21.5.2023 Eröffnung: 21.3.2023, 18–22 h Afterparty: 21.3.2023, 21 h, Fluc Wien, Praterstern 5, 1020 Wien Exhibit Galerie, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, OG1, 1010 Wien Öffnungszeiten: täglich außer Mo von 10–18 h Aktuelle Ausstellungsinformationen Kuratorinnenführungen am 20.4.2023 und 27.4.2023 jeweils um 17 h mit Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann Künstler_innengespräche in der Ausstellung: Conversation 1: 21.3.2023, 16 h mit dem Bare Minimum Collective Lola Olufemi ist eine schwarze feministische Autorin und Forscherin aus London und Christie Costello ist Kunsthistorikerin, Künstlerin und Autorin, beide gehören dem Bare Minimum Collective an. Dieses Kollektiv glaubt daran, nichts zu tun, oder zumindest so wenig, wie von uns verlangt wird. Conversation 2: 20.4.2023, 18 h mit Mia Imani Mia Imani ist eine internationale, interdisziplinäre Künstlerin und Kunstschriftstellerin.  Sie hinterfragt, wie Gemeinschaften individuelle, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Traumata heilen können, indem sie Werke schafft, die zwischen den Welten von Kunst und Wissenschaft angesiedelt sind. Conversation 3: 27.4.2023, 18 h mit Eva Koťátková Eva Koťátková ist eine zeitgenössische Künstlerin aus Prag. Sie ist Mitbegründerin der Plattform Institute of Anxiety, die einen Raum für die Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Theoretikern und Aktivisten schafft. Eine Ausstellung kuratiert von Francesca Romana Audretsch und Lotti Brockmann. Mit Arbeiten von Black Power Naps (Fannie Sosa & Niv Acosta), Mustafa Emin Büyükcoşkun & Osman Özarslan, Hannah Cooke, Emil Frederking & Lisa Starmans, Stella Geppert, Inside Job (Ula Lucińska & Michał Knychaus), Jannis Neumann, Cristina Díaz Moreno & Efrén García Grinda, Unstable Bodies (Christian Freude, Christina Jauernik, Johann Lurf, Jonathan Moser, Fabian Puttinger, Rüdiger Suppin) und Anna Watzinger.