Zeitgenössische Ausstellungen im Sommer 2022 Das Screening "Speculative Fiction" in der Exhibit Galerie macht sich bis 16. Oktober 2022 auf die Spuren der Sehnsüchte der zeitgenössischen Kunst nach der Entwicklung von imaginären Alternativen zu einer als unbefriedigend empfundenen politischen und ökologischen Gegenwart, während im Exhibit Studio bis 25. September 2022 Diskurse rund um Klasse und Kapital zeigen, wie die Kunstwelt wie kaum ein anderes Feld unterschiedliche Formen von Kapital und Arbeit versammelt. Speculative Fiction. Screening Konzeptioneller Ausgangspunkt des Screenings Speculative Fiction in der Exhibit Galerie ist die Beobachtung, dass sich in der zeitgenössischen Kunst Sehnsüchte nach der Entwicklung von imaginären Alternativen zu einer als unbefriedigend empfundenen politischen und ökologischen Gegenwart mehren. In dieser Suche nach einem anderen Umgang mit der Welt kommt dem Begriff der Utopie wieder eine besondere Relevanz zu. Allerdings ist das Bestreben eindeutig, ihn abseits seines modernen Verständnisses und damit losgelöst von der Idee von Fortschritt und Entwicklung zu denken. Während das klassische Bild der Utopie zu Globalisierung, Kolonisierung, Technisierung, unbegrenzten Wachstum und im Grunde zur zunehmenden Zerstörung der Grundlage des menschlichen Lebens führte, kreisen aktuelle Utopien oft um Denkfiguren der Verwobenheit und um ein relationales Verständnis der Natur-Kultur-Konstellation. Als Referenz für die Entwicklung dieses Perspektivenwechsels können neben Lynn Margulis oder Bruno Latours Theorien auch exemplarisch die Gedanken von Donna Haraway genannt werden. Haraway spricht sich dafür aus, Ausbeutung und Zerstörung damit zu begegnen, die anthropozentrische Position zu verlassen und Möglichkeiten der Koexistenz, Kollaboration und Symbiose zu stärken. Es geht nicht um einen Ausweg aus dem Jetzt, es geht um die Frage nach neuen Formen der Gemeinschaft, neuen Visionen, Ideen und Möglichkeiten des Zusammenlebens, der Sorge füreinander, der Verbundenheit von menschlichen und anders als menschlichen Lebensformen im Status quo – sei es mit der Natur, aber auch mit Formen künstlicher Intelligenz. Die Ausstellung ist bis 16.10.2022 in der Exhibit Galerie am Schillerplatz 3 zu sehen und bietet in der Eröffnungswoche bis 17.7. ein umfassendes Programm von Talks, Peformances und Konzerten. Bis 17.7. ist das Screening in Kooperation mit ImPulsTanz Teil des Programms der Choreographic Convention VII – In Other Words: A Future, einem Format des EU-Projekts Life Long Burning, Towards A Sustainable Eco-System for Contemporary Dance in Europe Kuratiert von Stephanie Damianitsch Mit Arbeiten von Veronika Eberhart, Katrin Euller, Barbara Kapusta, Pille-Riin Jaik, Flavia Mazzanti, Ursula Mayer, Marlies Pöschl, Stefanie Schwarzwimmer, Paula Strunden, Kay Walkowiak 9.7.2022–16.10.2022 Exhibit Galerie, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, OG1, 1010 Wien Öffnungszeiten: täglich außer Mo 10–18h Bis 17.7. ist das Screening in Kooperation mit ImPulsTanz Teil des Programms der Choreographic Convention VII – In Other Words: A Future, einem Format des EU-Projekts Life Long Burning, Towards A Sustainable Eco-System for Contemporary Dance in Europe Aktuelle Ausstellungsinformation Eröffnungsprogramm 12.7., 20 h: Rent. Konzert im Rahmen der Eröffnungswoche Speculative Fiction, Exhibit Galerie 14.7. - 16.7., jew. 14 - 16 h: XR-Tour Infra-thin Magick mit Paula Strunden. Im Rahmen der Eröffnungswoche Speculative Fiction 14.7., 18.30 h Screening, 19 h Performance von Kay Walkowiak: Neon Ghost 15.7., 18.30 h Screening, 19 h Panel Discussion zu Kay Walkowiak: Neon Ghost mit Kay Walkowiak, Teerawat Mulvilai und Natalia Domínguez Rangel im Gespräch mit Sulgi Lie, moderiert von Stephanie Damianitsch Zu den Terminen How thick is the layer of butter on your bread? Notes on class and capital Wie kaum ein anderes Feld, versammelt die Kunstwelt unterschiedlichste Formen von Kapital und Arbeit. Die Codes zu kennen, um Teil dieser Welt zu werden, ist ebenso wichtig wie den Schlüssel zur Umwandlung symbolischen in ökonomisches Kapital zu finden. Zwischen Aneignungsstrategien, Klassenscham und Überlegungen zu unsichtbarer und/oder un(ter)bezahlter Arbeit zeigt die Ausstellung künstlerische Projekte, die von einer diskursiven Klammer in Form eines Zines ergänzt werden und somit den kollektiven Prozess der Ausstellungsentwicklung wie auch Diskurse rund um Klasse und Kapital greif- und sichtbar macht. 13.7.–25.9.2022 Exhibit Galerie, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, OG1, 1010 Wien Öffnungszeiten: täglich außer Mo 10–18h Eröffnung: 12.7.2022, 18 h, mit Performances von Anne Schmidt und Rebecca Rothenborg Keine Anmeldung erforderlich. Eintritt frei. Aktuelle Infos Eröffnungsprogramm 12.7.2022, 18 h, mit Performances von Anne Schmidt und Rebecca Rothenborg